Zimmer 104

Endlich bin ich angekommen, denke ich mir als die Elite Academy vor mir zu sehen war. Gut 13 Stunden Flug standen für mich bis vor kurzem noch auf dem Programm, doch dass ist nun endlich auch vorbei. Denn eine Reise vom zweitgrößten Land des ganzen Planeten in das vergleichsweise recht kleine Land, war kein Zuckerschlecken. Doch nun bin ich da, und dass zählt. Hoffentlich komme ich so auf andere Gedanken, sage ich mir im Kopf und betrete mein neues zu Hause. ,,Nicht schlecht", sage ich und betrachte mir erst einmal gründlich das Zimmer. Es waren zwei Betten zu sehen. Habe ich vielleicht einen Mitbewohner? Koffer waren jedenfalls nicht zu sehen. Es war mir auch egal, denn jetzt wollte ich mich einfach nur hinlegen..

cf: Parkplatz

Ich hatte meinen Koffer in der Hand und war froh das es ein Trolli war und er somit hinter mir herschleifte. Ich sah mich um und anscheinend war ich auf dem richtigen Weg. Ich stand dann schließlich vor einer Tür, klopfte an und machte die Tür auf. "Oh....Sorry, ich äh..." Fing ich dann an zu reden als ich bemerkte das ich einem Jungenzimmer gelandet war. 'Typisch ich.' Dachte ich mir und lief leicht rot an. Meine Tollpatschigkeit brachte mir aber auch immer solche Situationen ein. Ich hoffte das er es mir nicht übel nahm und sah vorsichtig zu dem Jungen hinüber. Am liebsten würde ich jetzt im Boden versinken, solche Situationen waren mir immer unangenehm und trotzdem passierten sie mir doch ständig.

Ich war so müde, dass ich so gut wie gar nichts zu hören bekam, außer eine Stimme. Meine Sinne waren inzwischen auf Schlafkurs, weshalb ich kaum erahnen konnte, ob diese Person männlich oder weiblich war. ,,Ah du bist wohl mein Zimmermitbewohner. Hab mich schon gefragt wem das Bett daneben gehören könnte.", plapperte ich vor mich hin. ,,Sorry, aber ich hatte einen echt langen Flug.", sagte ich und lag immer noch reglos im Bett. Dass sie ein Mädchen war konnte ich kaum wissen, da mein Kopf nicht zur Tür zeigte, sondern in die andere Richtung...

"Ähm, nein...Tut mir Leid dein Zimmermitbewohner bin ich nicht..." Sagte ich dann und er schien noch müde zu sein oder schon wieder. Wie auch immer. Als er dann meinte das er einen langen Flug hatte, musste ich kurz schmunzeln. Er kam dann wohl von weiter her. Gut, das ich hier groß grworden bin.und deswegen auch nicht so einen weiten Weg hatte. "Ähm...Ich glaube ich lasse dich dann mal lieber schlafen." Sagte ich dann schließlich, da ich nicht so wirklich was ich sagen oder machen sollte. Anscheinend war ich zu einem denkbar schlechten Moment hier ins Zimmer reingeplatzt.

Erst beim zweiten Mal als ich diese unbekannte Stimme hörte, wurde mir klar dass sie ein Mädchen ist. Ich drehte meinen Kopf zur anderen Seite und es war tatsächlich eine weibliche Person. ,,Hey, warte mal. Sind Mädchen nicht in Jungsräumen verboten oder habe ich mich verlesen?", fragte ich als sie kurz davor war das Zimmer zu verlassen. Es war mir im Grunde egal was die Regeln betraf, doch einen schlechten ersten Eindruck hinterlassen wollte ich auch nicht bei den Lehrern. Ich gelte zwar nicht gerade als der Hellste, doch wenigstens kann man auf eine solche Weise punkten, glaube ich zumindest...

"Hey...Nein du hast dich nicht verlesen. Stimmt schon das ich nichts hier verloren habe...Aber bin etwas tollpatschig wie man sieht und habe mich anscheinend verirrt." Sagte ich mit leicht rotem Kopf. Warum musste mir das immer passieren? Ich seufzte kurz und sah zu dem Jungen. Aber so lief es bei mir immer ab. Mindestens einmal im Schuljahr brachte mich meine Tollpatschigkeit in solche Situationen und ich hatte Glück das es wenigstens nicht viele mitbekamen das ich mich anscheinend verlaufen hatte.

Also lag ich wohl richtig, dachte ich mir und richtete meinen Oberkörper nun langsam auf. Wenn es nach mir gegangen wäre würde ich sofort weiter einknicken und mich einfach in die Welt des Schlafes begeben. Doch es wäre ihr gegenüber bestimmt sehr unhöflich, weiter rum zu liegen und kein Stück Interesse zu zeigen. Denn in einer solchen Situation würde nicht nur sie sich blöd vorkommen, sondern auch viele andere. In das Zimmer eines anderen reinzuplatzen passiert ja nicht jedem. ,,Auch dein erster Tag?", fragte ich als ich die Koffer hinter ihr gesehen habe, was wohl Beweis genug sein dürfte. ,,Darüber brauchst du dir keinen Kopf zu machen. Bestimmt suchen gerade noch ein paar andere verzweifelt ihr Zimmer.", sagte ich und grinste etwas.

"Jap.. Ist es." Sagte ich und war froh das er es mir anscheiennd nicht übel nahm das ich mich in seinem Zimmer verlaufen hatte. "Ja, bestimmt...Aber denen passiert es bestimmt nicht das sie jemanden dabei aus dem Schlaf reißen und rot anlaufen dabei." Sagte ich und musste dabei grinsen, da ich langsam lockerer wurde und die Situation nicht mehr ganz so unannehmlich fand. "Aber das bin nun mal typisch ich. So etwas passiert mir immer. Achja, ich heiße übrigens Lucy." Stellte ich mich dann schließlich vor und sah zu dem Jungen.

Es gab wohl wie es schien mehr Gründe weshalb sie dies als "peinlich" ansah. Brock fand dies jedoch gar nicht schlimm. ,,Ach komm, ich war sowieso noch nicht im Schlaf..naja, ich hatte vor es zu tun.", meinte ich mit einem kurzen lächeln im Gesicht. Inzwischen war ich nicht mehr so Müde, da das Gespräch mich vom Schlaf ablenkte. Doch ich spürte weiterhin, wie schwer meine Augen waren. ,,Ich werde mir schon noch einen eigenen Eindruck von dir schaffen.", sagte ich, was so viel bedeuten sollte wie "so tollpatschig bist du bestimmt nicht". ,,Mein Name ist Brock - Brock Carwin." Mit meinen Händen stützte ich mich am Bett und stand schließlich auf beiden Beinen um das Badezimmer zu suchen. Dann ging ich zum Waschbecken, waschte mein Gesicht mit eiskaltem Wasser ab, trocknete dieses dann und setzte mich wieder auf das Bett. ,,Wenn du magst kannst du den Stuhl nehmen, anstatt hier rumzustehen.", ich lachte kurz.

"Naja, dann ist es wohl nur halb so schlimm." Sagte ich dann lächelnd, als er meinte das er sowieso noch nicht am schlafen gewesen sei. "Ja, da hast du ja jetzt immerhin ein komplettes Jahr dafür Zeit." Meinte ich daraufhin. Ich freute mich schon auf das Jahr und hoffte es dieses Mal mit nicht so vielen peinlichen Situationen zu überstehen. "Okay, danke." Sagte ich dann und setzte mich dann auf einen Stuhl. "Freut mich dich kennen zu lernen...Wo kommst du denn her, wenn ich fragen darf? Du meintest ja du hattest einen langen Flug." Fragte ich dann Brock.

,,Ich komme aus Kanda. Ich habe vor die Vergangenheit hinter mir zu lassen und in Deutschland einen Neuanfang zu starten.", sagte ich und wurde etwas still als ich über meine Vergangenheit redete. Es kamen wieder ein paar Erinnerungen hoch, wobei ich doch vorhatte, diese endlich zu vergessen. Doch eine solche Prozedur braucht wohl immer seine gewisse Zeit. ,,Woher kommst du denn? Und was bringt dich auf eine Schule wie diese?", fragte ich und schaute sie interessiert an.

"Kanada interessant...Da war ich noch nie." Meinte ich daraufhin, als er erzählte das er aus Kanada kam. "Oh, achso...Na dann hoffe ich mal das es dir hier gelingt." Sagte ich und fragte nicht wegen seiner Vergangenheit nach. Das ging mich nichts an und so hielt ich mich da auch zurück. "Ich komme hier aus New York, also habe ich nicht so einen weiten Weg hierhin. Und da hier an der Schule viel gefördert wird haben mich meine Eltern hergeschickt, denn ich singe und mache gerne cheerleading und selten kann man das ja an einer Academy beides verfolgen, doch da es hier geht, haben mich meine Eltern hier angemeldet." Sagte ich dann daraufhin als er mich fragte wie ich hierhin gekommen war.

Ich war froh darüber, dass sie nicht weiter an dem Thema über meine Vergangenheit nachhackte. Mir gefiel sehr an ihr, dass wie wusste wo die Grenze des Gesprächsthemas war. Und deswegen ging sie auch geschickt weiter auf meine andere Fragen ein. ,,New York, da war ich oft wegen meinem Turnieren. Eine ganz nette Stadt.", sagte ich noch zum Schluss, auch wenn der Lärmpegel dort recht hoch war. Es war eben auch "die Stadt die niemals schläft". ,,Na du hast aber Glück. Ich bin hier nur wegen eines Versprechens, dass ich einst gegeben habe. Nur zu schade, dass man hier nicht in der Kunst des Kampes geschult werden kann..", sagte ich. Mit "versprechen" war der Wunsch meiner Mutter gemeint, den ich bis heute noch nicht erfüllen konnte. Sie selber weiß nicht mal ob es mich noch gibt, aber es fühlte sich für mich wie eine Pflicht an, dies für sie zu tun.

"Tja, wenn du magst kann ich dich ja irgendwann in New York rumführen. Dann kriegst du es von einer echten New Yorkerin gezeigt." Sagte ich grinsend. "Ja, habe ich. Auch wenn meine Eltern nicht so viel Zeit für mich haben wegen ihren Jobs aber hier merke ich das ja sowieso nicht." Sagte ich. Ja, manchmal wäre es schon schöner wenn meine Eltern mehr Zeit für mich hätten. "Kämpfe?" Dabei weiteten sich meine Augen. "Hast du etwa gekämpft, ich meine so boxtechnisch?" Fragte ich dann Brock. Kämpfe war etwas was ich nie machen würde, schon gesundheitlich ging das gar nicht bei mir.

,,Na dass ist doch mal ein vielversprechendes Angebot", sagte ich mich einem lächeln. Gerne würde ich mich von ihr in der Metropole führen lassen, und die verschiedensten Dinge sehen. Das Problem wird da eher die Zeit sein, da die Schule von nun an im Weg stehen würde. ,,Ja, das hast du recht..", meinte ich und war auch etwas zuversichtlicher nachdem sie dass sagte. Hoffentlich würde auch ich hier einen klaren Kopf bekommen und ohne schlechten Gewissen nach vorne blicken können. ,,Ja, sowas in der Art.", sagte ich und schmunzelte leicht. "Boxen konnte man das Ganze was er betreibt nicht nennen. Es war viel mehr ein Mix aus allen Kampfsportarten, welche man nach freien Willen in einem Käfig an den Gegner ausüben konnte - eben Mixed Material Arts. Doch ich merkte dass ihr dass irgendwie nicht sonderlich gefiel, weshalb ich es vorzog die "brutalere" Version fürs erste für mich zu behalten.

"Dann können wir das ja am besten an einem Wochenende machen. Denn jetzt fängt ja bald die Schule wieder an." Meinte ich dazu und sah zu Brock. "Oh mann..Ich frage mich nur wie man so etwas machen kann....Aber jeder hat ja andere Interessen..Ich bin nur froh wenn ich so etwas nicht sehen muss, dann würde ich wahrscheinlich umkippen vor Schreck." Sagte ich grinsend. Das konnte ich mir sogar richtig gut vorstellen, wie ich dann einfach so umkippte. "Machst du noch etwas anderes als diesen Sport?" Ich bezeichenete es jetzt einfach mal als Sport, was besseres fiel mir nicht ein und wahrscheinlich fiel es sogar unter diese Kategorie.

,,Joa, ich hätte nix dagegen.", sagte ich und zuckte leicht mit den Schultern. Wann wir beide den kleinen Trip machen würden war mir im Grunde egal. Hätte ich ausgeschlafen würde nichts dagegen sprechen, sofort die noch nicht ausgepackten Koffer mit nach New York zu nehmen. ,,So schlimm ist dass nun auch nicht. Wenn du schon als Kleinkind so großgezogen wirst, um später dies als Beruf machen zu können, ist dass nicht so "wieder wertig" wie viele meinen", sagte ich, auch wenn sie immer noch glaubt, es sei Boxen. ,,Ich habe viele weitere Hobbys, zu denen auch Schwimmen gehört.", meine ich und gähne noch mal kurz.

"Ja, das stimmt vermutlich...." Sagte ich daraufhin. Wahrscheinlich kam es immer darauf an wie man erzogen wurde. Ihre Eltern hatte sie dazu erzogen immer an ihre Wünsche und Träume fest zu halten und sich von nichts dadurch abbringen zu lassen, weder von Krankheiten noch sonst irgendetwas. Aber ganz so besessen wie ihre Eltern war sie darauf nicht. "Dann bin ich ja froh das du noch etwas anderes machst außer dieses "boxen." Ich nenne es mal einfach so." Meinte ich dann daraufhin leicht lächelnd. "Ich glaube ich sollte dich besser schlafen lassen." Meinte ich, denn er sah doch sehr müde aus. "Zudem muss ich auch noch das ganze Zeug aus meinem Koffer auspacken und mein Zimmer endlich finden." Meinte ich daraufhin, da mein koffer nicht gerade klein war.

Ich lächelte als sie die Sache mit dem Sport angesprochen hatte. ,,Ja, dass würde ich auch für gut halten. Danke für dein Verständnis.", sagte ich und streckte kurz meine beiden Arme nach hinten. So müde war er inzwischen nicht mehr, doch es würde bestimmt glatt dafür ausreichen, um in kürzester Zeit einzuschlafen. ,,Ich würde dir raten gleich auf die Wegweiser zu achten.", sagte ich mit einem kurzen lachen. Ich stand nun auf um die Zimmertür für sie zu öffnen. ,,Es war schön mit dir Bekanntschaft gemacht zu haben. Wer weiß, vielleicht verläufst du sich irgendwann wieder.", ich lächelte sie an und wartete darauf bis sie das Zimmer verließ.

"Ja...Ich werde versuchen darauf zu achten." Sagte ich lächelnd. Aber ich glaubte es dieses Mal zu schaffen. Ich nahm meinen Trolli wieder in die Hand und sah zu Brock. "Jep fande ich. Ja, vielleicht verlaufe ich mich noch mal...Wer weiß." Sagte ich lächelnd. "Ansonsten die Academy ist ja nicht so groß das man sich wahrshceinlich nie wieder sieht." Fügte ich lächelnd hinzu. "Na dann, wünsche ich dir mal eine gute Nacht." Sagte ich und verließ dann das Zimmer um meines endlich zu finden.

tbc: Zimmer 005

,,Danke, dir noch einen schönen Abend.", gab ich noch von mir zum Schluss bis ich die Zimmertür zu machte. Trotz der Tatsache dass meine geliebte Schlafenszeit eben von ihr geraubt wurde, hatte es ja letzten Endes doch noch was gutes. Sie war meine erste Bekanntschaft an diesem Internat, Zudem noch eine sehr amüsante. Lucy war ein sehr nettes junges Mädchen, welche sehr einfühlsam war - das gefällt mir. Aber nun wollte ich mich meiner Erholung widmen. Ich schmeiße mich aufs Bett und versuche zu schlafen, was bestimmt auch nicht gerade lange dauern wird...

Nachdem ich mich zu Bett gelegt hatte um mich von der langen Reise zu erholen, erwachte ich in der Dunkelheit. Es war nachts. Die Digitaluhr neben mir auf dem Nachttisch zeigte an, dass es 3:30 war - Schlafenszeit. Doch ich sah dass anders. Im Vergleich zu den anderen bin ich recht früh zu Bett gegangen, weshalb ich es nun auch kaum mehr schaffe ein Auge zuzudrücken. Etwas eingedämpft vom Schlaf machte ich das Licht an und musste meine Augen etwas schließen. Ich ging zum Waschbecken und erfrischte mein Gesicht mit dem kalten Wasser. Nachdem ich auch dann meine Koffer geleert hatte, suchte ich mir aus dem Schrank meine schwarze Jogginghose und ein Sweatshirt. Diese zog ich mir schnell an, rüstete mich noch mit einer Wasserflasche aus, und verließ das Zimmer..

tbc: Sportplatz

cf: Klasse 2

Da war ich nun - mein neues Zimmer. Noch immer war da ein leeres Bett zu sehen. Anscheinend wird dass wohl fürs erste mal mein Zimmer sein. Mal schauen wie es in den nächsten Tagen noch so aussehen wird. Ich legte mich aufs Bett und machte etwas an meinem Handy..

cf: Sportplatz

Ich war noch ein wenig über das Schulgelände gegangen, jetzt aber langweilte ich mich. Da war es doch die beste Idee, einfach in ein Jungenzimmer reinzuplatzen. Mal sehen, wer mich dort erwarten würde. Mit einem Ruck öffnete ich die Tür und sah mich kurz um. Auf einem Bett entdeckte ich den Kerl vom Sportplatz. Er schien zu schlafen. "Hallo?", fragte ich etwas lauter, damit er wach wurde.